Ein Arzt für die Kinder der Townships! The hot Lego-Team-Challenge!

Montag 4.April 2022

Die mitgebrachten kleinen Plastemotorräder sind bei den Kindern der Hit.



Ich war heute mit unserem Albino-Kind Lukas beim Arzt. Silke, unsere gute Seele, hatte uns diesen Termin organisiert. Ich hatte die Mutter am Samstag beim Gottesdienst getroffen und sie gebeten, dass wir gemeinsam mit Lukas einen Arzt besuchen. Sie war zunächst etwas misstrauisch, erklärte sich aber einverstanden. In Okahandja gibt es ein sehr modernes Medical-Center, wie eine Art Poliklinik. Dort gibt es einen Arzt, der für die mittellosen Menschen aus den Townships zuständig ist. Man muss weniger bezahlen, weil den anderen Teil der Kosten der Staat übernimmt. Trotzdem kostet dieser eine Termin 450 N$, bei einem Durchschnittslohn von 1.000 N$ fast nicht machbar. Wir warten zunächst in einem großen Warteoffice, dann wird man zur Kasse gebeten, nach der Bezahlung erhält man den Zahlungsbeleg und erst dann wird man in den eigentlichen Wartebereich geführt. Silke begleitet uns bis dahin, aber dann muss sie erst mal ihre Tochter aus der Schule abholen. So setzte ich mich also brav mit Lukas, Mama Lukas und Baby Lukas in den Wartebereich. In Deutschland wird man vom Arzt aufgerufen. Nicht hier. Verlässt einer das Arztzimmer, geht der nächste einfach hinein. Bis ich dahinter komme, haben mich schon 4-5 Arztbesuchende, die nach mir kamen, überholt. Zum Glück kommt Silke mit ihrer Tochter wieder zurück und wir gehen alle gemeinsam in das Arztzimmer. Beim Warten habe ich festgestellt, dass Lukas gar nicht richtig sehen kann. Ich hatte ihm eine gestrickte Schildkröte (von unseren Strickdamen aus Suhl) geschenkt und er fing an, das Tier nicht anzusehen, sondern zu ertasten. Enrico hatte in den letzten Tagen viel über Albinos gelesen und einen Verein in Namibia gefunden, die Kinder mit Albinismus unterstützen. sinasra.com/. Die wollen wir von Deutschland aus mal anschreiben. Diese Kinder werden bei den Oshiwambos "Teufel" genannt. Deshalb bin ich froh, dass er in unserem Kindergarten einen Platz gefunden hat! Der Arzt untersucht Lukas gründlich, verschreibt ihm Salben und eine spezielle Seife, gibt uns eine Überweisung zum Augenarzt und möchte Lukas in 14 Tagen noch einmal sehen. Der Termin beim Augenarzt findet am Freitag statt. Silke wird den Termin mit Lukas und seiner Mutter wahrnehmen. Die Kosten für den Arztbesuch, die Medikamente und den Augenarzt bezahle ich von dem Geld, was mir weitere Freunde aus Suhl (Lisbeth und Robert) mitgegeben haben. Danke an Euch beiden! Wenn ich das Ergebnis des Augenarztes habe, werde ich in Deutschland versuchen, eine Brille für Lukas zu organisieren. In Namibia sind Brillen fast so teuer wie in Deutschland. Ich hoffe nur, dass eine Brille noch hilft!

 
Silke, ich, Lukas Mutter, Lukas




Heute begann der Bau unseres neuen Küchenhauses. Wir waren alle aufgeregt! Zunächst ist pünktlich unsere "Gehlberger" Baufirma Polycare angerückt. Bei 35 Grad glühende Hitze haben sie mit dem Bau unserer neuen "Kochstube" begonnen. Es war für die Mitarbeiter der Firma wie eine Art Team Challenge zwischen Namibiern und Deutschen, zwischen Chefs und Produktionsarbeitern. Alle waren dabei und wollten mal selbst Hand anlegen. Mit so einer großen Hitze hatten unsere Gehlberger nicht gerechnet! Aber die Sonne brannte auch extrem. Zum Glück hatten wir unsere Sonnenhütte im Auto und konnten helfen. Na ja, dieser spontane Hausbau stand ja auch für sie gar nicht auf dem Plan. Ich hatte zufällig eine große Salami und 3 Wurstbüchsen aus Deutschland mitgebracht, die kamen in der Mittagspause gut zum Einsatz. Am späten Nachmittag musste die Firma erst mal abbrechen, ein paar Teile fehlten noch. So räumten sie erst mal alle Baumaterialien in das Kinderhaus. Wir besorgten spontan eine Nachtwache, damit morgen noch alle Materialien vorhanden sind. Für umgerechnet 2-3 Euro schläft hier immer freiwillig einer vor der Hütte, obwohl die Nächte hier schon richtig kalt sind.

 

 

 

Mittagspause!!!!