Kreative Townshipkinder und ein "Bad" in den townships


4.5.2023 - ... heute schreibe ich nur kurz etwas, denn es fällt mir hier manchmal schwer, alle Eindrücke in Worte zu fassen. Gestern hatten wir ein sehr langes Gespräch mit der Bürgermeisterin von Okahandja. Sie hat uns nochmal verdeutlicht, wie wertvoll es für die Kinder ist, was wir hier tun. Sie betreibt ja selbst einen Kindergarten in den townships auf der anderen Seite der Stadt. Sie gab uns viele gute Hinweise und wenn das Haus steht, müssen wir unbedingt in Deutschland ein Team von jungen Pädagogen zusammenstellen, die gemeinsam mit unseren Erziehern eine bessere Tagesstruktur erarbeiten. Da fehlt es hier im Land einfach an einer guten pädagogischen Ausbildung. Elifas erzählte uns am Montag, dass die Kinder meistens nur an den Tischen sitzen und schreiben bzw. malen oder dem Lehrer zuhören. Toini und Johanna wissen es nicht besser. Aber Elke und ich denken auch, dass das miteinander Spielen zu kurz kommt. Wir haben aus Deutschland schon einige Spielsachen mit gebracht, aber aktuell liegen diese unbenutzt in den Kisten. Unsere Kinder in Deutschland bekommen vom ersten Lebensjahr an Spielzeug in die Hand gedrückt (oft Unmengen) und lernen das Spielen. Das scheinen die Kinder hier nicht zu kennen. Sie freuen sich zwar über die bunten Autos und Puppen, aber können damit irgendwie nichts anfangen. Auf den Wegen sehen wir oft Kinder einfach nur herum sitzen oder mit Müllrestern spielen. Wir treffen neben unserem Kinderhaus Jungens die Fussball spielen, auch wenn der Fussball manchmal schon auseinander fällt. 
 
 

 

Diese Woche ist unser Kindergarten geschlossen, aber unsere Kinder bekommen um 11.00 Uhr trotzdem ihr warmes Essen. Schon weit vor der Zeit kommen unsere Kinder und springen fröhlich über den Platz. Unsere 5 Bobbycars sind schon seit Monaten der Renner. Von Dreien waren die Räder total kaputt, so dass wir gestern 3 neue kaufen mussten. Dazu haben wir 4 Bälle gekauft. Die wurden sofort in Beschlag genommen. Mit Bällen können die Kinder gleich was anfangen. 


In unserem Froster liegt "Fleisch", welches wir morgen früh zum Kinderhaus bringen.



Salome hat es uns gegeben, da sie keine Zeit hat, es raus zu fahren. Sie hat eingeführt, dass es 2 Mal in der Woche Fleisch gibt. Montag Chicken und Donnerstag Pork. Und da es ja in den townships keinen Strom und somit keinen Kühlschrank gibt, muss sie es 2 Mal die Woche frisch raus fahren. Ich guck mir das "Fleisch" an und fasse es nicht. Das sind ja nur Knochen. Aber Salome erklärt mir, dass das eine gute Fleischbrühe gibt und alles andere zu teuer ist. Ich muss sofort an die Fleischtheke im Supermarkt denken. Aber sie hat ja recht, besser als gar nix.


Hier nun noch ein paar Fotos und Videos. Mehr krieg ich nämlich aktuell irgendwie nicht aufs Papier - Sorry!

 .. hier wohnt unser Koch Elifas.


 

... ein Bad in den townships.


... auf unserer Baustelle, d.h. auf dem dazu gewonnen Grundstück geht es voran.

 
 
Diese Schuhe aus Deutschland bekommen unsere Kinder. Einige haben wir schon verteilt. Danke!!