Ein Zuckertütenfest mit Hindernissen!

 

Die Reise nähert sich dem Ende. Am Mittwoch (29.11.2023) gab es auf der Baustelle unser "Zuckertütenfest". In Deutschland undenkbar, inmitten von Baumaterialien, Maschinen und Stolperfallen so ein Fest zu feiern. Danke an die Mitarbeiter von polycare die geduldig immer wieder die Kinder von allen sich ergebenden Klettermöglichkeiten verwiesen. Wir hatten leider keine andere Möglichkeit als auf unserem Grundstück zu feiern. Die Überdachung vor der Blechhütte diente bei 34 Grad brennende Hitze als Sitzgelegenheit, die Blechhütte

selbst diente als Kino für das Video, ein Raum im neuen Haus als Umkleide für unsere 23 Schulanfänger, für die wir uns in einer Schule die traditionellen Roben wieder geliehen haben und unsere Küche brauchten wir für das Wichtigste: das Essen! Es kamen alle Kinder unseres Kinderhauses mit Papa und/oder Mama, Oma, Opa und Geschwister. Dazu gesellten sich, wegen des kostenlosen Essens anfangs viele Nachbarkinder. Diese mussten wir allerdings erstmal weg schicken, weil die 2 Torten mit 120 Stückchen, 100 Wiener Würstchen und 150 Brötchen nicht gereicht hätten. So traurig wie es klingt, aber man muss da sehr konsequent sein, zumal die Baustelle schon mehr als übervoll war. Ich habe mal ein paar Videos zusammen gestellt.

Für unsere Schulanfänger gab es wieder eine eigene Schultasche, gefüllt mit Schulmaterialien, die Brotbüchse mit Süßigkeiten, die Glückwunschkarte der Schüler der Lautenbergschule in Deutschland und der gehäkelte Lionskopf (danke Swantje Schmidt aus Mannheim) als Glücksbringer. Unsere Kleinen bekamen ihren ersten kleinen Rucksack für die Vorschule gefüllt mit Süßigkeiten und einem gestrickten Kuscheltier (Danke an die Suhler Strickdame!)




Zur Zeremonie wurde viel gesungen, gebetet, gesungen ... und die Kinder bekamen neben ihrem Rucksack ein kleines Vorschulzeugnis!

 
Die Beste ist unsere Lavinia ... ihre Oma (eine Herero Dame) war sehr stolz auf ihre Enkelin. 
 

 


Die Filmvorführung machten wir in mehrere Gruppen, da in der Hütte nicht so viel Platz war. Für die Kinder war es das erste Mal "Kino". Sie guckten teilweise unheimlich, ich vermute, weil sie es nicht fassen konnten, wie die Schüler auf die Leinwand gekommen sind. Alle machten riesige Augen, standen vor der Leinwand und staunten, ohne irgendwelche Gefühlsregung. Toini möchte unbedingt, wenn das neue Gebäude fertig ist, den Film noch einmal zeigen! Sie war selbst überrascht, wie versteinert die Kleinen da standen. Anders bei den größeren Kindern, da wurde gleich mit getanzt. Leider habe ich versäumt, das aufzunehmen 😟

 ... für die Kleinsten war die Zeremonie und das Warten auf das Essen doch ein wenig zu lang:

 
Dann gab es endlich Cola, Torte und Meet!!!
 

Und am Ende haben wir dann doch noch die restlichen Brötchen mit Ketchup an die Nachbarkinder verteilt, die geduldig am Zaun warteten. Selbst die Tortenkartons wurden geplündert.
 

Unser Haus nimmt langsam Form an. Wir warten nun auf das Dach, die Fenster und die Türen. Die Fugen wurden schon verspachtelt, sieht irgendwie lustig aus. 

Und juchhuuu wir haben unseren 1.000 Liter Tank mit Wasserhahn zum Händewaschen!
 
 

 
Mit diesem kleinen Jungen und seinem selbst gebastelten Strumpfball verabschiede ich mich aus Namibia. Morgen fliegen wir wieder nach Hause. Nun müssen wir uns auf alle Menschen Vorort verlassen, dass sie das Haus fertig bauen und das Mitte Januar zum Schulbeginn unsere Kinder im neuen Haus spielen und lernen können. Ich fahre mit einem unguten Gefühl, obwohl ich weiß, daß vorallem Salome das Geschehen vor Ort streng kontrollieren wird.