Warum stehen die Kinder schon ab 6.00 Uhr am Zaun?
Nun wieder ein paar Zeilen zu unserem Kinderhaus.
Das ist unser Team. Die Kleidung haben wir aus der Pflegeeinrichtung "Waldblick" Zella-Mehlis gesponsert bekommen.
Es ist in den letzten Wochen sehr viel passiert. Wir haben eine kleine Solaranlage, mit der wir eine Solar-Tiefkühlkombination betreiben, um unser Fleisch zu lager.
Seit 15.Januar versuchen wir nun, unsere Überzahl an Kindern in den Räumen richtig zu verteilen und zu organisieren. Ich denke, nun kehrt allmählich Ruhe ein. Wir haben nun in den beiden großen Räumen jeweils 25 Vorschulkinder unter und aus dem eigentlich Vorraum (sollte eine großzügige Garderobe werden) einen 3. Gruppenraum gezaubert, in dem nun weitere 18 kleinere Kinder untergebracht sind.
Ende Januar war eine kleine Delegation mit mir Vorort. Wir haben den Bau ordnungsgemäß und ganz im deutschen Stile abgenommen. Mit Polycare hatten wir echt einen tollen Partner. Bis auf wenige Kleinigkeiten konnte man nix beanstanden und finanziell blieben wir trotz der vielen Verzögerungen im festgelegten Rahmen und hatten somit noch ein kleines Polster für die o.g. kleine Solaranlage.
Nun haben wir mit dem Außenbereich begonnen. Unsere Kinder haben einen großen Bewegungsdrang. Sie müssen, anders als in Deutschland, schon recht lang still sitzen und lernen. Wir haben nur 1 Jahr Zeit unsere Vorschulkinder auf die Schule vorzubereiten und ich sage nur, das ist echt hart und eine große Herausforderung. Rechnen lernen bis 10, Englisch verstehen und sprechen, alle Buchstaben lesen können...wir fangen fast bei allen Kindern von Null an...die Kids können oshiwambo und andere Stammessprachen....aber das wars. Die meisten haben bisher keinen Stift in der Hand gehalten und müssen erst lernen, eine gewisse Feinmotorik zu entwickeln. Trotz des hohen Lernpensums sollen unsere Kinder auch spielen und sich vorallem bewegen können.
Und so haben wir letzte Woche begonnen, Spielgeräte zu bauen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, welch große Freude wir damit ausgelöst haben. Es ist wie eine Sensation...wie Phantasialand. Die Kinder sind wie aus dem Häuschen. Heute schrieb mir Salome: Die Kinder stehen schon früh um 6.00 Uhr am Zaun und können es nicht erwarten, das das Tor öffnet und am Nachmittag kriegen wir die Kinder gar nicht vom Grundstück. Das ganze haben wir einem begnadeten Handwerker namens Cassie aus Okahandja zu verdanken.
Er hat im Internet gestöbert und all die Spielgeräte nachgebaut. Was man aus wenig Holz und alten Autoreifen schaffen kann, ihr seht es in den Videos.
Mittlerweile hat er selbst so viel Freude an dem Glück der Kinder, dass ihm immer neue Ideen kommen.
Im Januar, bei unserem Besuch, haben wir 6 große Reisetaschen mit Spiel- und Anziehsachen verteilt. Das war eine große Herausforderung....die Jacken, Shirts, Hosen, Schuhe etc. nach Größen sortieren, durchzählen und auf 68 Kinder verteilen...
Bei durchschnittlich 4 Kleidungsstücke pro Kind könnt ihr euch ja ausrechnen, was zu sortieren war. Die Spielsachen heben wir für Geburtstage oder besondere Anlässe auf.
Nächste Woche kommen noch unsere großen Sonnenüberdachungen. Das brauchen wir dringend, wenn die Kinder draußen umher toben. Und dann haben wir zur großen Überraschung noch 2 Tramboline günstig erworben, die wir auch nächste Woche aufbauen werden, wenn die Sonnenüberdachungen stehen.