Eine deutsche Schulklasse fährt mit uns durch die townships!

 Ein neues Spiel aus Deutschland mit gebracht: Tic Tac Toe!


Nun will ich wieder ein paar Gedanken aufs Papier bringen. Fange ich mal an, über die 7.Klasse der Lautenbergschule in Deutschland zu schreiben. Das gesamte Klassenteam engagiert sich so unglaublich für unsere Schule. 

Sie haben

  • Geld für die Steine für den Hausbau gesammelt, 
  • Geld für 2 Patenschaften von ihrem Taschengeld zusammen getragen, 
  • Waffeln gebacken zum Kauf von Lebensmitteln in Namibia, 
  • Musikinstrumente gebaut, 
  • Arbeitsvorlagen, Spiele (Tic Tac Toe) und Geoboards gebastelt und 
  • Briefe auf englisch geschrieben.

 


Und die Kinder und Lehrer aus unserem Kinderhaus haben damit so viel Freude. Seht selbst:




Und nun wollen sie auch mehr und alles genau wissen über die Situation Vorort. Deshalb hatte ich mich am Donnerstag, den 5.10.2024 früh mit der Klasse zu einem Zoommeeting verabredet. Dazu hatte ich mir den mobilen WLAN Router in die Tasche gepackt. 8.30 Uhr begann ich am Kinderhaus mit den Vorbereitungen, überlegte mir, was ich alles zeigen könnte. 

8.45 Uhr konnten wir pünktlich beginnen. Es ist unglaublich was uns die moderne Technik alles für Möglichkeiten beschehrt. LIVE von Namibia in den Klassenraum der 7.Klasse in Deutschland. Zuerst zeigte ich unsere Schule, wir gingen in die einzelnen Klassenräume, unsere Kinder sagten "Hallo", wir zeigten das Kochhaus und ich erzählte dazu etwas und beantwortete Fragen. Dann stiegen wir ins Auto und machten, Kevin Recknagel das Handy aus dem Fenster haltend, eine Tour durch die Townships. Endstation war die große Aurora Grundschule am Ende der Townships. Ohne Voranmeldung und ganz spontan sind wir sogar noch mal in die Schule hinein gegangen und die Schüler der Lautenbergschule konnten mal sehen, wie die Klassenräume in Namibia aussehen. Aus geplanten 30 Minuten wurden 45 Minuten! Dazwischen beantworteten wir die vielen interessanten Fragen der Schüler live. Es ist großartig, dass die Technik und Digitalisierung so etwas ermöglicht. Die Lehrerin schrieb mir am anderen Tag: "was für Eindrücke gestern - das hat wieder viel in uns bewegt, hab vielen Dank für die “Führung durch eine andere Welt”.

Ich habe euch ja gestern schon geschrieben, dass für mich die Reise diesmal emotionaler ist als sonst. Am Freitag kamen vereinzelt immer wieder Kinder auf mich zu und holten aus ihren Hosentaschen ein paar Plätzchenkrümmelchen und schenkten mir diese. Voll süß! Dachte ich mir. Bis ein paar Mädchen vor mir stehen blieben und mich erwartungsvoll mit ihren großen Augen angrinsten und mir ein ca. 1cm großes, schon ziemlich eingeschmutztes Plätzchen in die Hand drückten und warteten, dass ich das nun auch esse. Sekunden starrten und grinsten wir uns gegenseitig an, alle anderen Krümmel hatte ich "verkrümmeln" können, aber aus der Nummer hier kam ich nicht so einfach raus. Sekunden überlegte ich, was mir schlimmstenfalls passieren könnte...Bauchschmerzen...ich konnte es nicht übers Herz bringen, den Mädels das Geschenk zu verwehren...also ab damit in den Mund. 

 


Die strahlenden Zähne der Kinder kamen zum Vorschein und ich dachte mir, wird schon nicht so schlimm werden. Zwei Stunden später, Kevin und ich waren gerade bei der Hererofamilie zu Gast, meldete sich dieses kleine 1cm Plätzchen aus meinem Bauch mit ein paar ordentlichen Krämpfen! Halleluja! Aber es hielt zum Glück nicht lange an.

Und hier noch eine kleine Anekdote vom Abend. Wir hatten unsere Mitarbeiter als kleines Dankeschön für ihre gute Arbeit ins Restaurant eingeladen. 

Sie lieben das Lodgehotel wegen der großen Portionen und des tollen Ambientes. Alle hatten sich herausgeputzt. Wir saßen am Tisch, alle schauten sich die Speisekarte an und suchten sich etwas aus. Unsere Monika kam etwas später. Wir erzählten uns untereinander, was jeder sich bestellen wird. Monika schaute ein wenig fragend in die Runde. Dann sprach sie auf Oshiwambo mit den anderen. Diese fingen an zu lachen und schoben ihr die Karte hin. Was war geschehen? Monika gestand uns, dass sie noch nie in ihrem Leben in einem Restaurant war. Noch nie? Nein, noch nie. Unglaublich! So erklärten die anderen ihr, wie das in einem Restaurant abläuft. Später gingen sie mit ihr durch die Restaurant-Anlage, das Hotel, die Toiletten und lachten dabei so unglaublich viel und laut miteinander. Das war so ein guter Moment für unser Team. Ihre Handys wurden mit Fotos gefüllt. Am Ende des Abends wälzten sie sich wie kleine Kinder auf der Wiese. Das war Balsam für unser Herz.